Webspace: Optimierung der E-Mail-Zustellung
Diese Anleitung wurde mit den folgenden Produkten erstellt:
(Details können je nach Produkten verschiedener Anbieter variieren, aber die Hauptkonzepte bleiben gleich)
Einführung
Betreibst du einen Maildienst auf deinem Webspace und merkst, dass manche E-Mails nicht erfolgreich zugestellt werden? Dann bist du hier genau richtig. Es gibt verschiedene Aspekte, die beachtet werden müssen, um einen zuverlässigen E-Mail-Verkehr sicherzustellen. In dieser Anleitung lernst du die wichtigsten Faktoren kennen, die die E-Mail-Zustellung beeinflussen, um die Zuverlässigkeit deiner E-Mails zu verbessern.
Blacklisting
Bei Fehlverhalten (Abuse) kann es passieren, dass bestimmte Provider die IP-Adresse des Mailservers auf eine Blacklist setzen und somit blockieren. Die Folge ist, dass E-Mails nicht mehr erfolgreich zugestellt werden oder als gefährlich/spam markiert werden. Als Anbieter sind wir stets bemüht, solches Fehlverhalten proaktiv zu verhindern und eingehende Abuse-Meldungen auf den Webspace unserer Kunden so schnell wie möglich zu sperren.
Um das Risiko einer Blacklist zu minimieren, setzen wir Sicherheitsmaßnahmen um, darunter die Überwachung des Mailverkehrs auf verdächtige Aktivitäten und die Durchsetzung von Spamfiltern.
Sollten unsere Webspace-Instanzen dennoch von bestimmten Providern auf eine Blacklist gesetzt werden, nehmen wir sofort Kontakt auf, um die Situation schnellstmöglich zu klären.
Wenn dir eine reibungslose und zuverlässige E-Mail-Zustellung wichtig ist, ist die Wahl eines Services mit dedizierter IP-Adresse die bessere Entscheidung. Je nach Größe und Komplexität deines Projekts empfehlen wir dafür einen VPS oder Dedicated Server.
Einhaltung von Inhalts- & Sicherheitsstandards
Die Einhaltung von Inhalts- und Sicherheitsstandards ist ein entscheidender Aspekt beim Betrieb eines Mailservers, um die Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit der übertragenen Daten zu gewährleisten. Diese Standards umfassen eine Vielzahl von Praktiken und Protokollen, die den Mailserver vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch und anderen Sicherheitsbedrohungen schützen. Mehr dazu erfährst du in den folgenden Abschnitten Identifikationsstandards und Inhaltsmaßnahmen.
Identifikationsstandards
Identifikationsstandards erleichtern die Arbeit von E-Mail-Providern und Mailservern, indem sie helfen, die Glaubwürdigkeit des Absenders sicherzustellen. Um zu beweisen, dass du berechtigt bist, E-Mails im Namen einer Domain zu versenden, wurden drei wichtige Identitätsstandards etabliert: der SPF-Standard, der DKIM-Standard und der DMARC-Standard.
SPF (Sender Policy Framework): SPF hilft, E-Mail-Spoofing zu verhindern, indem festgelegt wird, welche IP-Adressen berechtigt sind, E-Mails im Namen einer Domain zu versenden. Zum Beispiel kannst du in den DNS-Einstellungen deiner Domain "example.com" einen SPF-Eintrag anlegen, der definiert, welche Mailserver E-Mails von "@example.com" senden dürfen. Wird eine E-Mail von einem nicht autorisierten Server versendet, kann der empfangende Mailserver sie als verdächtig markieren oder ablehnen.
DKIM (DomainKeys Identified Mail): DKIM fügt der E-Mail einen digitalen Signatur-Header hinzu, der hilft zu überprüfen, dass die E-Mail während der Übertragung nicht verändert wurde und tatsächlich von der angegebenen Domain stammt. Wenn du beispielsweise eine E-Mail von "deinedomain.com" sendest, stellt die DKIM-Signatur sicher, dass der Inhalt der E-Mail nicht manipuliert wurde und bestätigt die Authentizität der Domain. Der empfangende Mailserver nutzt diese Signatur, um die Integrität der E-Mail zu prüfen.
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance): DMARC baut auf SPF und DKIM auf und fügt eine zusätzliche Schutzschicht hinzu. Es erlaubt Domaininhabern festzulegen, wie E-Mails behandelt werden sollen, die SPF- oder DKIM-Prüfungen nicht bestehen (z. B. Quarantäne oder Ablehnung). Wenn deine Domain beispielsweise eine DMARC-Richtlinie mit "reject" hat, werden alle E-Mails, die SPF- oder DKIM-Prüfungen nicht bestehen, vom empfangenden Mailserver abgelehnt. Zusätzlich liefert DMARC Berichte an Domaininhaber, die zeigen, wie ihre Domain in E-Mails verwendet wird und helfen, potenziellen Missbrauch zu überwachen.
Inhaltsmaßnahmen
Der Inhalt von E-Mails spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis von Text zu Bildern zu erreichen. Vermeide außerdem kritische Inhalte wie Videos, JavaScript oder Formulare, da diese Spamfilter auslösen oder Zustellprobleme verursachen können. Jede E-Mail sollte zudem eine Abmeldemöglichkeit und ein Impressum am Ende enthalten.
Weitere Best Practices sind die Verwendung klarer und prägnanter Sprache, das Vermeiden von zu aggressiven Werbebotschaften und die Optimierung der E-Mail für mobile Geräte.
Testmaßnahmen und Zuverlässigkeit
Es gibt verschiedene Dienste, die die Zuverlässigkeit deines E-Mail-Verkehrs testen können. Diese Services identifizieren nicht nur Probleme, sondern erklären auch die Ursachen und bieten Verbesserungsvorschläge. Empfohlene Anbieter dafür sind mail-tester.com und mailgenius.com.
Für den Test sendest du eine E-Mail an die von diesen Diensten bereitgestellte Adresse. Sie analysieren alle relevanten Informationen, und du kannst die Ergebnisse anschließend auf deren Website einsehen. Diese Tools sind besonders wertvoll, um sicherzustellen, dass deine E-Mails korrekt konfiguriert sind, die Zustellbarkeit verbessert wird und häufige Probleme vermieden werden, die dazu führen könnten, dass deine E-Mails als Spam markiert werden.
Fazit
Wenn du alle Empfehlungen befolgt und erfolgreich umgesetzt hast, solltest du jetzt deutlich besser aufgestellt sein, was die Sicherheit und Zuverlässigkeit deiner E-Mail-Zustellung angeht. Deine E-Mails haben nicht nur eine höhere Wahrscheinlichkeit, zugestellt zu werden, sondern sind auch vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch geschützt.