VPS: Firewall-Verwaltung unter Linux
Diese Anleitung wurde mit den folgenden Produkten erstellt:
(Details können je nach Produkten verschiedener Anbieter variieren, aber die Hauptkonzepte bleiben gleich)
Einführung
Für viele Services und Programme musst du externe Verbindungen erlauben. Das geht am besten, indem du eine Firewall einrichtest.
In dieser Anleitung lernst du, wie du eine Firewall konfigurierst und diese Verbindungen zulässt.
Vorbereitung
Um die Firewall zu installieren, musst du dich per SSH mit deinem Server verbinden. Falls du nicht weißt, wie das geht, schau dir unsere Erstanbindung Anleitung an.
Nach der Verbindung solltest du den Server mit apt update und apt upgrade auf den neuesten Stand bringen.
UFW verwenden (Einfach)
Es gibt mehrere Firewall-Programme für Linux, in dieser Anleitung konzentrieren wir uns auf die zwei beliebtesten: UFW und IPTables.
Wir starten mit UFW, da es einfacher einzurichten und zu verwalten ist.
UFW installieren
UFW kannst du ganz easy über APT installieren mit sudo apt install ufw.
Damit du nicht die SSH-Verbindung verlierst, solltest du die Firewall noch nicht aktivieren, sondern sie erst richtig konfigurieren.
UFW einrichten
Wir empfehlen folgende Standard-Policies:
sudo ufw default deny incoming
und
sudo ufw default allow outgoing
Jetzt solltest du die SSH-Verbindung und alle anderen Ports, die du öffnen willst, erlauben:
sudo ufw allow 22 für SSH
sudo ufw allow 80 als Beispiel für HTTP
sudo ufw allow 25565 als Beispiel für einen Minecraft-Gameserver
Um UFW zu aktivieren, führst du sudo ufw enable aus. Weitere Ports kannst du jederzeit mit sudo ufw allow PORT freischalten.
Portweiterleitungen hinzufügen
Um einen Port weiterzuleiten, kannst du einfach diesen Befehl nutzen:
Für TCP-Ports:
sudo ufw allow PORT/tcp – ersetze PORT durch den gewünschten Port.
Beispiel: sudo ufw allow 25565/tcp für einen Minecraft-Gameserver
Für UDP-Ports:
sudo ufw allow PORT/udp – ersetze PORT durch den gewünschten Port.
Beispiel: sudo ufw allow 9987/udp für einen TeamSpeak 3 Voiceserver
Portweiterleitungen anzeigen und entfernen
Um alle Portregeln anzuzeigen, nutze sudo ufw status numbered.
Wenn du eine Regel löschen willst, kannst du sudo ufw delete NUMMER ausführen, wobei NUMMER die Nummer der Regel in der Liste ist.
IPTables installieren (Fortgeschritten)
Die meisten Systeme haben IPTables standardmäßig installiert, aber zur Sicherheit kannst du sudo apt install iptables ausführen.
IPTables einrichten
Zuerst setzt du die Standard-Policies und Einstellungen:
sudo iptables -P INPUT DROP – alle eingehenden Verbindungen blockieren
sudo iptables -P FORWARD DROP – alle Weiterleitungen blockieren
sudo iptables -P OUTPUT ACCEPT – alle ausgehenden Verbindungen erlauben
sudo iptables -A INPUT -i lo -j ACCEPT – Loopback-Verkehr erlauben
sudo iptables -A INPUT -m conntrack --ctstate ESTABLISHED,RELATED -j ACCEPT – alle bestehenden Verbindungen erlauben
Jetzt solltest du SSH und alle anderen Ports, die du öffnen willst, erlauben:
sudo iptables -A INPUT -p tcp --dport 22 -j ACCEPT für SSH
sudo iptables -A INPUT -p tcp --dport 80 -j ACCEPT als Beispiel für HTTP
sudo iptables -A INPUT -p tcp --dport 25565 -j ACCEPT als Beispiel für einen Minecraft-Gameserver
Damit die Regeln nach einem Neustart erhalten bleiben, installiere das Paket iptables-persistent mit sudo apt install iptables-persistent.
Speichere die Regeln mit sudo netfilter-persistent save und aktiviere den Autostart mit sudo systemctl enable netfilter-persistent.
Portweiterleitungen hinzufügen
Um einen Port weiterzuleiten, kannst du diesen Befehl nutzen:
Für TCP-Ports:
sudo iptables -A INPUT -p tcp --dport PORT -j ACCEPT – ersetze PORT durch den gewünschten Port.
Beispiel: sudo iptables -A INPUT -p tcp --dport 25565 -j ACCEPT für einen Minecraft-Gameserver
Für UDP-Ports:
sudo iptables -A INPUT -p udp --dport PORT -j ACCEPT – ersetze PORT durch den gewünschten Port.
Beispiel: sudo iptables -A INPUT -p udp --dport 9987 -j ACCEPT für einen TeamSpeak 3 Voiceserver
Portweiterleitungen anzeigen und entfernen
Alle Regeln kannst du mit sudo iptables -L --line-numbers anzeigen.
Um eine Regel zu löschen, nutze sudo iptables -D INPUT NUMMER, wobei NUMMER die Nummer der Regel aus der Liste ist.
Fazit
Du hast erfolgreich eine Firewall auf deinem Linux-Server installiert und deine eigenen Portregeln erstellt. Diese Anleitung kannst du auch nutzen, um weitere Ports weiterzuleiten.
Bei Fragen oder Problemen steht dir unser Support-Team täglich zur Seite! 🙂