VPS: Installation von Windows X/Windows Server 20XX
Diese Anleitung wurde mit den folgenden Produkten erstellt:
(Details können je nach Produkten verschiedener Anbieter variieren, aber die Hauptkonzepte bleiben gleich)
Einführung
Die Installation einer eigenen ISO gibt dir volle Kontrolle über die Einrichtung von Windows-Umgebungen wie Windows 10 oder Windows Server 2016/2019/2022/2025. Im Gegensatz zu unseren vorgefertigten Standard-OS-Images kannst du hier ein Installationsmedium verwenden, das genau auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist – zum Beispiel mit speziellen Treibern, vordefinierten Konfigurationen oder zusätzlichen Softwarepaketen.
Vorbereitung
Für die Installation und Konfiguration eines Betriebssystems ist es zunächst wichtig, die passende ISO des Betriebssystems einzubinden. Falls du noch nicht weißt, wie man eine ISO mountet, schau am besten in unsere Eigene ISO Anleitung rein.
Installation
Zu Beginn der Windows-Installation wirst du durch die ersten Einrichtungsschritte geführt. Wähle zuerst die gewünschte Sprache, dann das Tastaturlayout und anschließend die Installationsmethode. Zur Veranschaulichung wird hier die Option Vorherige Setup-Version genutzt. Im nächsten Schritt wählst du die Edition aus, in diesem Beispiel Windows Server 2025 Datacenter Desktop Experience, das die komplette grafische Benutzeroberfläche bietet.
An dieser Stelle der Installation siehst du, dass keine Partitionen angezeigt werden. Das ist kein Fehler, sondern liegt daran, dass Windows ohne zusätzliche Treiber die virtuellen Laufwerke nicht erkennt. Die wichtigen VirtIO-Treiber sind notwendig, damit die Festplatten erkannt und korrekt angesprochen werden. Diese Treiber müssen jetzt eingebunden und installiert werden, danach erscheinen die Laufwerke und du kannst mit der Partitionierung und der Installation des Betriebssystems fortfahren.
VirtIO-Treiber
Vor der Installation des Betriebssystems müssen die VirtIO-Treiber eingerichtet werden. Diese Windows-Treiber sind speziell für KVM-basierte Hypervisor optimiert und sorgen dafür, dass Windows-VMs mit maximaler Performance und Kompatibilität laufen.
Dazu musst du das Installationsmedium temporär auf die virtio-win.iso umstellen. Wähle die VirtIO-ISO aus den verfügbaren ISOs aus und klicke auf Mounten. So sind die Treiber während des Setups verfügbar und können installiert werden, bevor du mit der eigentlichen OS-Installation weitermachst.
Beim temporären Wechsel der ISO auf die VirtIO-ISO darfst du den Server nicht neu starten. Es reicht, nur die ISO auszuwählen. Ein Neustart würde den bisherigen Fortschritt löschen.
Die benötigten Treiber sind in drei Ordnern organisiert: Balloon, NetKVM und vioscsi. Jeder dieser Ordner enthält einen speziellen Treiber, der für den Betrieb einer Windows-VM auf einem KVM-Hypervisor essenziell ist.
- Balloon: Dieser Treiber verwaltet dynamisch die Speicherzuweisung, sodass der zugewiesene RAM der VM ohne Neustart vergrößert oder verkleinert werden kann.
- NetKVM: Dieser Treiber stellt eine voll funktionsfähige und optimierte Netzwerkschnittstelle bereit, die stabile und performante Netzwerkverbindungen für die VM garantiert.
- Vioscsi: Ein spezialisierter SCSI-Controller-Treiber, der die korrekte Erkennung und schnellen Zugriff auf virtuelle Festplatten sicherstellt. Er verbessert die I/O-Leistung und sorgt dafür, dass Windows die virtuellen Laufwerke richtig erkennt.
In jedem dieser Ordner gibt es einen Unterordner, der der Systemarchitektur entspricht. Während der Installation musst du den Unterordner auswählen, der zum Betriebssystem passt, das du installieren möchtest. Verwende dabei immer die amd64-Architektur. Wiederhole den Vorgang für alle drei Treiberordner, wie im Screenshot gezeigt.
Sobald die VirtIO-Treiber erfolgreich installiert sind, kannst du mit der eigentlichen Installation des Betriebssystems fortfahren. Wie zuvor musst du das ISO-Image wechseln. Wähle diesmal die originale Installations-ISO des Betriebssystems aus und öffne anschließend die VNC-Konsole neu, um die Installation fortzusetzen.
Partition erstellen und auswählen
Im nächsten Schritt konfigurierst du die Partitionierung. Lösche zuerst alle noch vorhandenen unbekannten Partitionen. Wähle dann die neu verfügbaren nicht zugeordneten Partitionen als Ziel für die Betriebssysteminstallation aus.
Klicke danach auf Weiter, um fortzufahren. Der Rest der Installation läuft automatisch ab. Am Ende wirst du aufgefordert, die Zugangsdaten für das Administrator-Konto festzulegen.
Konfiguration
Nach der erfolgreichen Installation des Betriebssystems sind noch ein paar letzte Konfigurationsschritte nötig, damit das System sicher und zuverlässig genutzt werden kann. Dazu gehört das Aktivieren und Verwalten des Zugriffs über Remote Desktop (RDP), das Einrichten der Firewall-Regeln für Schutz und Funktionalität sowie die Netzwerkkonfiguration, um den Server korrekt ins Netzwerk einzubinden.
Mit diesen Anpassungen stellst du sicher, dass der Fernzugriff funktioniert, Monitoring und Statuschecks problemlos laufen und der Server mit stabilen, vorhersehbaren Netzwerkparametern in deiner Infrastruktur arbeitet.
RDP-Konfiguration
Um Remote Desktop (RDP) unter Windows zu aktivieren, ist das Vorgehen bei Windows 10 (Client-Systeme) und Windows Server 2016/2019/2022/2025 ähnlich. Öffne die Systemsteuerung oder Einstellungen, navigiere zu System → Remote Desktop (bei Client-Editionen) oder Systemeigenschaften → Remote (bei Server-Editionen) und aktiviere die Option Remoteverbindungen zu diesem Computer zulassen. Bei Server-Versionen heißt die Option Remote Desktop aktivieren.
Firewall-Konfiguration
Damit der Server vollständig initialisiert ist und Statusprüfungen wie Ping-Tests erfolgreich sind, muss das ICMP-Protokoll in der Windows-Firewall erlaubt sein. Ohne diese Regel können Monitoring-Tools und Netzwerktests den Server nicht erreichen, was zu fehlgeschlagenen Gesundheitschecks führt.
Um ICMP zu aktivieren, öffne die Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit und gehe zum Bereich der eingehenden Regeln. Erstelle eine neue benutzerdefinierte Regel, setze das Protokoll auf „Beliebig“ und wähle ICMPv4 aus. Konfiguriere die Regel so, dass sie für alle Ports gilt, und wähle die Profile (Domain, Privat, Öffentlich) aus, für die die Regel aktiv sein soll. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, alle Profile zu aktivieren. Vergib abschließend einen aussagekräftigen Namen wie Eingehendes ICMP erlauben und schließe den Assistenten ab.
Ab diesem Zeitpunkt akzeptiert der Server ICMP-Anfragen, sodass Befehle wie ping und Monitoring-Systeme den Server erreichen und seinen Status erfolgreich überprüfen können.
Netzwerkkonfiguration
Um die Netzwerkeinstellungen in Windows manuell zu konfigurieren, öffne zuerst das Netzwerk- und Freigabecenter über die Systemsteuerung oder die Taskleiste. Wähle den entsprechenden Netzwerkadapter (LAN oder WLAN) aus, klicke mit der rechten Maustaste darauf und öffne die Eigenschaften. Markiere aus der Liste den Eintrag Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) und klicke auf Eigenschaften.
Im Dialogfenster ändere die Einstellung von „IP-Adresse automatisch beziehen“ auf „Folgende IP-Adresse verwenden“. Jetzt kannst du die IP-Adresse, Subnetzmaske und Standardgateway für deinen Server eingeben. Darunter stellst du die DNS-Einstellungen auf manuell um und trägst 1.1.1.1 und 8.8.8.8 als primäre und sekundäre DNS-Server ein. Bestätige mit OK, um die statische Netzwerkkonfiguration zu übernehmen.
Fazit
Glückwunsch, du hast dein Windows-Betriebssystem erfolgreich installiert und konfiguriert. Bei weiteren Fragen oder wenn du Hilfe brauchst, steht dir unser Support-Team täglich zur Verfügung! 🙂